Chronische Schmerzen und TCM 

In den letzten Jahren hat die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) weltweit und besonders bei uns im Westen an Popularität gewonnen. Der Grund liegt in der ganzheitlichen Betrachtungsweise, also dass die TCM den Patienten als Ganzes sieht (Körper und Geist). Die Grundlage der TCM sind Jahrtausende alte Prinzipien zur Regulierung der Lebensenergie (des Flusses von Qi) im Körper und damit zur Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts. Kann das Qi nicht fließen, kommt es zu Blockaden oder Stauungen (sog. Stagnationen). Diese führen zu einer Unterversorgung oder Fehlhaltungen und dies zu Schmerzen. Das Insbesondere in der Behandlung von chronischen Schmerzen hat die TCM stark an Bedeutung gewonnen. Hier einige Punkte zur Verdeutlichung, warum die TCM zur Linderung chronischer Schmerzen beitragen kann:

Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin:

Die TCM betrachtet den Körper als ein engmaschiges System miteinander verbundener Energiebahnen, der sogenannten Meridiane, die wie ein Straßennetz den Körper durchziehen. Durch diese Leitbahnen fließt die Lebensenergie Qi. Auf diesen Leitbahnen sitzen die Akupunkturpunkte. Blockaden (Stauungen) oder Ungleichgewichte in diesem Energiefluss werden als Ursache von Krankheiten, einschließlich chronischer Schmerzen, angesehen. Diese werden mit den Grundprinzipien der TCM, wie Akupunktur, Kräutermedizin, Tuina-Massage, Qi Gong und Ernährungstherapie, behandelt.

Akupunktur:

Die wohl bekannteste Methode der TCM ist die Akupunktur. Dabei werden sehr feine Nadeln an bestimmten Punkten (= Akupunkturpunkten) auf den Meridianen gesetzt. Diese beeinflussen den Energiefluss. Ziel dieser Stimulation ist die Regulierung des Energieflusses und die Wiederherstellung des Gleichgewichts im Körper. Ist die Blockade beseitigt, kann das Qi wieder fließen. Bei chronischen Schmerzen hat sich die Akupunktur als wirksam erwiesen. Daher wird sie vor allem bei Rückenschmerzen, Arthritis und Migräne empfohlen.

Kräutermedizin:

Die Verwendung von Heilkräutern ist eine weitere wichtige Behandlungsform der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Verschiedene chinesische Kräuter werden in Form von Rezepturen auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Ziel der Kräutertherapie ist es, wie bei der Akupunktur auch, Yin und Yang im Körper auszugleichen und den Qi-Fluss zu fördern. Kräuter wie Weihrauch, Myrrhe und Ingwer werden hier häufig zur Schmerzlinderung eingesetzt.

Tuina-Massage:

Tuina ist eine Form der chinesischen Massage, bei der die Stimulation von Akupunkturpunkten und Meridianen durch gezielte Massagegriffe im Vordergrund steht. Ähnlich wie bei der westlichen Massage hilft diese Methode, Verspannungen in der Muskulatur zu lösen, den Energiefluss zu verbessern und auf diese Weise Schmerzen zu lindern. Tuina wird häufig bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt.

Qigong:

Qigong ist eine Kombination aus Atemübungen, Bewegung und Meditation und dient ebenfalls der Förderung des Qi-Flusses und Stärkung des Körpers. Wird Qigong regelmäßig praktiziert, kann es dazu beitragen, chronische Schmerzen zu lindern, indem es das Energiegleichgewicht im Körper verbessert, den Körper beweglich hält und Stress abbaut.

Ernährungstherapie:

Die TCM betont auch die Bedeutung der richtigen Ernährung bei der Schmerzbehandlung. Lebensmittel werden nach ihren thermischen Eigenschaften und ihrer Wirkung auf Yin und Yang ausgewählt, um das Gleichgewicht im Körper zu unterstützen. Unsere Großeltern haben bereits bei Magenkrämpfen mit entkrampfenden Kräutern uns gesund gepflegt. Diese Ernährungsprinzipien werden oft mit anderen TCM-Methoden kombiniert, um die Schmerzlinderung zu optimieren.

Bei der Behandlung chronischer Schmerzen bietet die Traditionelle Chinesische Medizin einen ganzheitlichen Ansatz. Die TCM erweist sich auch bei chronischen Schmerzen durch die Regulierung des Energieflusses im Körper und die Wiederherstellung des Yin-Yang-Gleichgewichts als wirksame Alternative oder Ergänzung zu konventionellen Methoden der Schmerzbehandlung. Um eine individuelle und effektive Behandlungsstrategie zu entwickeln, ist es wichtig, einen qualifizierten und langjährig erfahrenen TCM-Praktiker zu konsultieren, denn die TCM ist eine Erfahrungsmedizin. Ich bin seit 30 Jahren als Therapeutin tätig und kann das nur bestätigen.