Tipps für eine ausgewogene Yin und Yang Balance
Die vegane Ernährung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gewinnt zunehmend an Bedeutung. In der TCM spielt die vegane Ernährung eine wichtige Rolle, um die Yin und Yang Balance im Körper zu harmonisieren. Diese Ernährungsweise basiert auf pflanzlichen Lebensmitteln und verzichtet gänzlich auf tierische Produkte. Doch lässt sich diese bei uns eher moderne Ernährungsform auch mit der Ernährung nach der TCM in Einklang bringen?
Vegane Küche in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
In der veganen Küche der TCM werden tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt. Natürlich ist es auch mit veganer Ernährung möglich, die Yin und Yang Energien im Körper auszugleichen und das Qi in Fluss zu halten. Durch den Verzicht auf Milchprodukte und tierisches Eiweiß wird ebenso die ganzheitliche Sicht der Ernährung gefördert, die laut der TCM zu einer optimalen Gesundheit führt.
Heute mal vegan? Der Einfluss von pflanzlichen Lebensmitteln auf Yin und Yang
Ein Überkonsum von tierischen Produkten kann das Gleichgewicht von Yin und Yang stören und zu einer Blockade des Energieflusses führen. Durch eine vegane Ernährung aus Sicht der TCM kann dies vermieden und die Harmonie im Körper wiederhergestellt werden.
Yin und Yang als Bestandteil der gesunden Ernährung
Die Bedeutung von Yin und Yang in der TCM-Ernährung umfasst das harmonische Gleichgewicht der gegensätzlichen Kräfte. Yin steht für Ruhe, Kälte und Dunkelheit, während Yang für Aktivität, Wärme und Helligkeit steht. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird angestrebt, diese Energien durch die Ernährung auszubalancieren, um die Gesundheit zu fördern.
Yin- und Yang-Lebensmittel – auch in der veganen Ernährung?
Natürlich ist die individuelle, auf den Patienten zugeschnittene Auswahl von Yin- und Yang-Lebensmitteln auch in der veganen Ernährung entscheidend. In der veganen Ernährungsweise gibt es Yin-reiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, die einen Ausgleich zu Yang-reichen Nahrungsmitteln wie Getreide, Nüssen und Samen schaffen und neutrale Lebensmittel, die Aspekte sowohl von Yin als auch von Yang vereinen. Durch bewusste Kombinationen lassen sich so Yin und Yang Energien im Körper ausgleichen. Doch wie geht das konkret?
Vegane Rezepte auch in der TCM verwendbar
Je nachdem, welche Mangelerscheinung bei dem Patienten vorliegt, können bestimmte pflanzliche Lebensmittel gezielt genutzt werden, um den Energiehaushalt im Körper auszugleichen.
Yang-Schwäche, oft in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) beschrieben, bezieht sich auf einen Mangel an wärmender Energie im Körper. Diese kann sich in Symptomen wie Kälteempfindlichkeit, Müdigkeit, niedrigem Blutdruck und einer allgemeinen Schwäche äußern. Ein wärmendes, stärkendes Gericht, das dabei hilft, Yang-Energie aufzubauen, kann sehr hilfreich sein. Hier ein Beispiel für ein veganes Rezept um Yang-Schwäche auszugleichen:
Rezept: Ingwer-Süßkartoffel-Suppe mit Linsen und Spinat
Zutaten:
3 EL kaltgepresstes Rapsöl
1 große Zwiebel, gehackt
3 Knoblauchzehen, gehackt
1 Stück frischer Ingwer (ca. 5 cm), fein gehackt oder geraspelt
1 TL Kurkuma
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Zimt
1 klein geschnittenen Chillischote
2 mittelgroße Süßkartoffeln, geschält und gewürfelt
2 Handvoll Alfalfasprossen
6 Tassen Gemüsebrühe
1 Dose Kokosmilch (400 ml)
2 Tassen frischer Spinat, grob gehackt
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Frischer Koriander und Lauch zum Garnieren (optional)
Zitronensaft nach Geschmack
Zubereitung:
Vorbereitung: Alle Zutaten vorbereiten, das Gemüse waschen, schälen und schneiden.
Anbraten: In einem großen Topf das Olivenöl bei mittlerer Hitze erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer hinzufügen und etwa 5 Minuten anbraten, bis sie weich und duftend sind.
Gewürze: Kurkuma, Kreuzkümmel, Zimt und Chillischote in den Topf geben und für weitere 2 Minuten mitbraten, damit die Gewürze ihre Aromen freisetzen.
Hauptzutaten hinzufügen: Süßkartoffeln, Alfalfasprossen und Gemüsebrühe hinzufügen. Alles gut umrühren und zum Kochen bringen. Dann die Hitze reduzieren und zugedeckt etwa 20-25 Minuten köcheln lassen, bis die Süßkartoffeln weich und die Alfalfasprossen durchgekocht sind.
Kokosmilch und Spinat: Kokosmilch und gehackten Spinat in den Topf geben und alles gut vermengen. Weitere 5 Minuten köcheln lassen, bis der Spinat zusammengefallen ist.
Abschmecken: Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Optional kann man auch einen Spritzer Zitronensaft hinzufügen, um die Aromen zu beleben.
Servieren: Die Suppe in Schüsseln füllen und nach Belieben mit frischem Koriander garnieren.
Diese Suppe enthält viele Zutaten, die in der TCM als Yang-stärkend gelten, wie Ingwer, Zimt, Alfalfasprossen und Süßkartoffeln. Sie ist nicht nur nährend, sondern hilft auch, die innere Wärme des Körpers zu erhöhen. Guten Appetit!
Rezepte nach veganen oder vegetarischen Art bieten nicht nur eine wohlschmeckende Mahlzeit, sondern fördern auch gezielt das individuelle Gleichgewicht von Körper und Geist. Vegane Alternativen in dem Speiseplan, also pflanzenbasierte Ernährung, können nicht nur Veganer begeistern. Versuchen Sie es einfach mal!
Vegane Eintöpfe: TCM-inspirierte Rezepte für Körper und Geist
Ein veganer Eintopf kann wunderbar harmonisierend und stärkend wirken. Hier ein einfaches Rezept: Erhitze etwas Sesamöl in einem großen Topf und füge gehackten Ingwer und Knoblauch hinzu, um das Qi zu stärken. Danach füge gewürfelte Süßkartoffeln, Karotten und Sellerie hinzu, um die Mitte zu unterstützen. Gieße mit ausreichend Gemüsebrühe auf und lass den Eintopf sanft köcheln. Zum Schluss kommen frischer Spinat und Kichererbsen hinzu, die den Blutfluss fördern und das Yin nähren. Mit etwas Tamari-Sauce und gehacktem Koriander abschmecken und heiß genießen, um den Körper von innen heraus zu wärmen und zu stärken.
Vegane Ernährung für Körper und Geist: Der ganzheitliche Ansatz nach TCM
Die ganzheitliche Sichtweise der veganen TCM-Ernährung berücksichtigt nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch den geistigen Aspekt. Durch die Auswahl von pflanzlichen, nährstoffreichen Lebensmitteln können Körper und Geist im Einklang gehalten werden. Diese Ernährungsweise zielt darauf ab, die Qi-Energie zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Wir kennen dies, wenn wir viel Fettiges oder Fleisch gegessen haben und unmittelbar nach dem Essen müde werden. Leicht Verdauliches hält uns frisch – auch im Kopf.
Vegetarische und vegane Lebensmittel für eine gesunde Darmgesundheit
Neben diesen allgemein gesundheitlichen Ansätzen kann eine vegane Ernährung auch gezielt auf bestimmte Organe aktiv als Therapiebestandteil eingesetzt werden. Der Darm wird in der TCM als zentrales Organ für die Gesundheit betrachtet. Vegetarische und vegane Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte fördern unsere Darmgesundheit. Diese pflanzlichen Nahrungsmittel und insbesondere fermentiere Nahrungsmittel wie Sauerkraut, Kimchi oder fermentierte Bohnen unterstützen die Verdauung, stärken das Immunsystem und tragen zur Harmonie von Yin und Yang im Verdauungstrakt bei.
Ganzheitliche Aspekte der veganen TCM-Ernährung
Durch die Verwendung von beispielsweise fermentierten Lebensmitteln wird die Darmgesundheit gefördert und das Immunsystem gestärkt. Diese TCM-geprägten veganen Ernährungskonzepte unterstützen die Balance von Yin und Yang im Körper.
Lebensmittelauswahl und Rezeptvariationen für eine vegane TCM-Ernährung
Die Auswahl der Lebensmittel und die Vielfalt an Rezepten sind wichtige Aspekte – ebenso in der veganen TCM-Ernährung. Indem eine große Bandbreite an pflanzlichen Lebensmitteln verwendet wird und kreative Rezeptvariationen zum Einsatz kommen, kann genauso eine ausgewogene Ernährung gewährleistet werden, wie bei einer „normalen“ Ernährung mit Fleisch. Diese Vielfalt unterstützt nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Balance von Yin und Yang im Körper. Gesund leben – aber vollwertig. Wer sich mit Alternativmedizin beschäftigt, sollte somit auch die vegane Ernährungsweise berücksichtigen.
Eine vegane Ernährung nach den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl die körperliche Gesundheit als auch das allgemeine Wohlbefinden fördern. Hier nochmal die wichtigsten Vorteile im Überblick:
- Harmonisierung des Qi: Lebensmittel wie frisches Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte werden als energetisch ausgeglichen angesehen und unterstützen einen gleichmäßigen Energiefluss.
- Förderung der Verdauung: Pflanzliche Lebensmittel sind oft leichter verdaulich als tierische Produkte und helfen dabei, die Verdauung zu entlasten und zu stärken.
- Entlastung und Reinigung des Körpers: Eine vegane Ernährung ist in der Regel ballaststoffreicher, was die Darmfunktion verbessert und die Entgiftung des Körpers unterstützt. Dies kann dazu beitragen, Hitze und Feuchtigkeit im Körper zu reduzieren, Zustände, die oft mit Entzündungen und Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
- Nährstoffreiche Vielfalt: Durch den Verzehr einer breiten Palette an Obst, Gemüse, Nüssen und Samen erhält der Körper eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und die allgemeine Gesundheit fördern.
- Umwelt- und Ethikaspekte: Der Verzicht auf tierische Produkte reduziert den ökologischen Fußabdruck und trägt zum Schutz der Umwelt bei.
- Emotionale und mentale Balance: Eine ausgewogene, pflanzliche Ernährung kann helfen, das innere Gleichgewicht zu fördern und Stress abzubauen, was sich positiv auf das geistige Wohlbefinden auswirkt.
Zusammengefasst kann man festhalten: Ein veganes Essen, zubereitet nach den Prinzipien der TCM, kann eine umfassende Unterstützung für Körper und Geist sein, fördert die Harmonie im Inneren und trägt zu einem nachhaltigen Lebensstil bei.
Sabine Goldmann ist eine bekannte Qigong-Lehrerin und praktiziert seit 1998 in ihrer eigenen Naturheilkunde-Praxis in Krailling bei München. Nach ihrer Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) absolvierte sie mehrere Qigong-Ausbildungen als Lehrerinvon mehreren Qigong-Stilen (Stilles Qigong, Medizinisches Qigong, Atemübungen, Meditation) bei namhaften Qigong-Meistern wie Li Jiacheng, Liu Yafei, Master Zhi Chang Li, Master Zhong Xian Wu. Zudem bietet sie auf verschiedenen Online-Plattformen Qigong an und medizinisch wirksame Qigong-Übungen für Patienten.