In meinem Artikel erläutere ich, wie Qigong als begleitende Therapie bei Patienten nach einem Schlaganfall sinnvoll und wirksam eingesetzt werden kann.
Qigong, eine jahrtausendealte Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), verbindet Bewegung, Atmung, Vorstellungskraft und Meditation. In meiner Arbeit zeige ich, dass Qigong nicht nur präventiv, sondern auch rehabilitativ großen Nutzen bringt – besonders für Patienten nach einem Schlaganfall.
Schlaganfall ist akutes Ereigniss, das häufig bleibende neurologische Schäden verursacht. Klassische schulmedizinische Therapien reichen oft nicht aus, um die Lebensqualität der Betroffenen langfristig zu verbessern. Ich bin davon überzeugt, dass gerade in der Nachsorge Qigong eine wertvolle Ergänzung darstellen kann, da es individuell angepasst werden kann – sowohl an die körperlichen Einschränkungen als auch an die energetische Konstitution des Patienten.
Die positiven Effekte von Qigong beruhen auf mehreren Ebenen
Zum einen hilft die gezielte Lenkung der Vorstellungskraft, z. B. in gelähmte Körperteile, dabei, die neuronale Aktivierung zu fördern. Gleichzeitig wirken bewusste Atemtechniken harmonisierend auf das vegetative Nervensystem und regulieren Yin und Yang. Auch die Körperhaltungen – sei es im Sitzen, Stehen oder Liegen – werden so gewählt, dass sie den Qi-Fluss fördern und pathogene Faktoren wie Wind oder Schleim ableiten.
Besonders wichtig ist mir die Integration bewegter und stiller Übungen. Bewegte Formen wie das Nei Yang Gong kräftigen die Muskulatur und aktivieren die Leitbahnen, während stille Übungen, ergänzt durch Selbstmassage, zur mentalen und körperlichen Zentrierung beitragen. So können sowohl motorische als auch geistige Fähigkeiten nachhaltig gestärkt werden.
Die Regulierung der inneren Organsysteme – insbesondere von Herz, Lunge, Nieren und Milz – steht im Mittelpunkt der Qigong-Praxis. Studien zeigen, dass durch regelmäßiges Üben sogar Hirnaktivitäten und Hormonspiegel positiv beeinflusst werden. Das erklärt auch die spürbare Verbesserung bei Patienten mit Sprach-, Atem- oder Bewegungsstörungen.
Was Qigong bewirken kann
Ein eindrückliches Beispiel ist der Erfahrungsbericht eines Patienten, der nach einem Schlaganfall durch Qigong, Tai Chi und eine ganzheitliche Therapie in der Steigerwaldklinik seine Beschwerden deutlich lindern konnte. Sein Bericht zeigt: Qigong motiviert zur Eigenverantwortung und stärkt das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte.
Gerade ältere Patienten profitieren von den sanften, fließenden Bewegungen. Die Kombination aus motorisch anspruchsvollen Übungen, geistiger Präsenz und innerer Ruhe macht Qigong zu einem idealen therapeutischen Mittel bei neurologischen Erkrankungen wie dem Schlaganfall. Studien bestätigen die Wirksamkeit – vor allem im Hinblick auf Gleichgewicht, Koordination und allgemeines Wohlbefinden.
Ich bin überzeugt: Qigong kann bei Schlaganfall – richtig angewendet – ein wertvoller Bestandteil in der Therapie von Schlaganfallpatienten sein. Es ist mein Anliegen, diese fernöstliche Methode in die westliche Medizin zu integrieren und das große Potenzial, das sie bietet, stärker zu nutzen.