Aus der Praxis von Sabine Goldmann, Heilpraktikerin
Patienten beschreiben oft ihre Schlafprobleme folgendermaßen: „Vor ein paar Monaten hatte ich das Gefühl, mich selbst zu verlieren. Ich war tagsüber erschöpft, gereizt und ständig übermüdet – aber nachts lag ich wach. Entweder konnte ich nicht einschlafen, oder ich wachte gegen 3 Uhr auf und lag dann stundenlang mit kreisenden Gedanken im Bett.
Ich hatte schon vieles ausprobiert: Baldrian, Entspannungsmusik, Lavendelkissen, sogar Schlaftabletten. Nichts half dauerhaft. Ich fühlte mich wie in einer Endlosschleife.“
Die TCM kann hier eine Hilfestellung bieten. Lesen Sie wie folgt:
Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung
In der TCM wird nicht nur das Symptom„Schlafstörung“ behandelt. Es wird genau abgefragt, wie man schläft (Schlafposition), wann man wach wird und wie man sich sonst fühlt. Auch das Temperaturgefühl spielt eine Rolle, ob man kalte Füße hat oder ob man schwitzt, auch wo man schwitzt. ( Rücken, Brust, Kopf, etc.)
Arten von Schlafstörungen:
- Probleme beim Einschlafen
- Nächtliches Aufwachen, Durchschlafstörungen
- Frühes Erwachen (z. B. zwischen 3 und 5 Uhr) -die Uhrzeit gibt diagnostische Hinweise auf energetisch gestörte Funktionen von Organen- Organuhr
- Unruhiger Schlaf mit Träumen oder nächtlichem Herzklopfen
- Und manchmal einfach das Gefühl: „Ich schlafe, aber ich ruhe mich nicht aus.“
- Man kommt morgens nicht aus dem Bett und fühlt sich erschöpft
Den Patienten/Innen wird bewusst: Schlafprobleme sind oft ein Ausdruck von innerem Ungleichgewicht – und kein isoliertes Symptom.
Die Suche nach der Ursache von Schlafproblemen – die TCM denkt anders
In der westlichen Medizin hört man oft: „Stress“ oder „hormonell“. Aber die TCM geht tiefer. Bei einem Patienten konnte eine sogenannte Leber-Qi-Stagnation mit Herz-Yin-Mangel festgestellt werden.
Was das bedeutet? Kurz gesagt:
- Der Körper des Patienten war im Daueranspannungsmodus. Zu viele Gedanken, zu wenig Entspannung.
Sein Herz (in der TCM ist das auch der Sitz des Geistes, des Shen) war nicht mehr gut „genährt“ – das führte zu innerer Unruhe, Herzklopfen und nächtlichem Aufwachen. Und all das hatte sich über Wochen und Monate aufgebaut. - Patienten werden in der TCM nicht nur als „Patient mit Schlafproblemen“ gesehen, sondern als „ganzer“ Mensch, in seinem gesamten Lebenskontext.
So könnte die TCM bei Schlafproblemen helfen
Man stellt für den Patienten ein individuelles Behandlungskonzept zusammen. Es besteht in diesem Beispiel aus mehreren Bausteinen:
1. Akupunktur
Einmal pro Woche bekam der Patient Akupunktur. Anfangs war der Patient skeptisch – Nadeln? Aber er merkte schnell: Die Sitzungen waren wie kleine Oasen der Ruhe. Danach fühlte er sich jedes Mal zentrierter.
2. Chinesische Kräuter
Dazu bekam der Patient eine Mischung aus Kräutern, die speziell auf die TCM-Diagnose abgestimmt war. Sie schmeckten zwar ungewohnt, aber man gewöhnt sich daran. Nach etwa zwei Wochen merkte der Patient, dass er abends ruhiger wurde.
3. Kleine Veränderungen im Alltag
Dem Patienten wurde geraten, abends sein Handy früher wegzulegen, sich ein warmes Fußbad mit basischem Salz zu machen, und statt endloser Serienfolgen eine sanfte Qigong-Übung mit Atemtechniken durchzuführen. Das half, den Tag sanft abzuschließen.
Die Veränderung kam schrittweise – aber nachhaltig
Nach einigen Wochen konnte sich der Schlaf verbessern. Schlafprobleme kommen nicht von heute auf morgen – und sie gehen auch nicht über Nacht wieder weg. Resümee des Patienten: „Aber die TCM hat mir einen neuen, ganzheitlichen Weg gezeigt. Einen, der nicht nur meine Symptome behandelt hat, sondern mich als ganzen Menschen.
„Wenn man schlecht schläft, erschöpft ist und sich nach Ruhe sehnt – dann kann ich nur empfehlen: Geben Sie der Traditionellen Chinesischen Medizin eine Chance. Sie kann Leben verändern.“

